22.03.2019
Gefrorener Boden, eisiger Wind und bittere Kälte: Wenn sich die meisten Menschen ins Warme zurückziehen, bleiben viele obdachlose Personen unter freiem Himmel. Sie wohnen auf der Straße – oft ohne ausreichenden Schutz gegen die niedrigen Temperaturen. Anika Kurek, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin im Klinikum Dortmund, hat mit ihrem Mann den Dortmunder Wärmebus ins Leben gerufen, um genau diesen Menschen zu helfen. Das Ehepaar ist in der kalten Jahreszeit zusammen mit vielen Helfern in Dortmund unterwegs. Neben warmen Getränken und Essen stellen die Ehrenamtlichen auch eine medizinische Notfallversorgung für die Wohnungslosen bereit.
„Bei den Fahrten nehmen wir mit den Menschen den Kampf gegen die Kälte auf – dabei erleben wir auch viele bewegende Momente“, sagt Anika Kurek. „Von zwei 17-Jährigen, die erst seit kurzem auf der Straße leben, bis zu einem älteren Herrn, der auf dem blanken Boden schlief, sind uns schon viele Geschichten begegnet.“ In Fällen, bei denen das Team des Wärmebusses nicht selbst helfen kann, vermitteln sie an kooperierende Kliniken oder leiten Angebote unterschiedlicher Einrichtungen und Institutionen weiter.
An drei Abenden die Woche von November bis März ist der Wärmebus in Dortmund unterwegs. Auf der Route liegen Orte, an denen sich viele wohnungslose Menschen aufhalten. Mit warmen Getränken, Kosmetikartikeln, Heizstrahlern und einer medizinischen Notfallversorgung hilft das Team den Wohnungslosen gegen die Kälte. „Am meisten zählt aber die Begegnung auf Augenhöhe: Die Menschen haben ein sehr großes Mitteilungsbedürfnis und suchen manchmal einfach jemanden zum Reden“, sagt Anika Kurek.
Pro Tour versorgt das Team manchmal bis zu 100 Menschen. „Nicht nur obdachlose Personen kommen zu uns. Auch Jugendliche, die für den Moment nicht nach Hause möchten, oder ältere Herren mit einer kleinen Rente holen sich eine Mahlzeit bei uns ab“, so Holger Kurek. Seit Dezember 2018 fährt das Ehepaar mit dem Wärmebus seine Routen. Mittlerweile betätigen sich rund 60 ehrenamtliche Helfer bei dem rein spendenfinanzierten Projekt.
(Von Annika Haarhaus, Volontärin der Unternehmenskommunikation)
Klinikum Dortmund, Unternehmenskommunikation
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